Das Ziel junge Menschen für Medizinstipendien zu gewinnen, hat geklappt; so unser Landrat Claus Bockhop - Bericht im Diepholzer Kreisblatt.
Diese jungen Menschen bekamen die Chance eines Medizinstipendiums und weden durch erfahrene Mentoren, wie z. B. von unserem SPD Kreistagsabgeordneten u. Landarzt Dirk Wehrbein, begleitet! Lesen Sie selbst, welche Wege gegangen werden, um dem Ärztemangel im ländlichen Raum vorzubeugen...

Landrat stellt sechs Stipendiaten vor


Medizin studieren – mit Rückenwind aus dem Landkreis
Diepholz - Von Anke Seidel. Medizin studieren mit Rückenwind aus dem Landkreis Diepholz – das ist für sechs junge Ärztinnen und Ärzte in spe jetzt Alltag. Sie profitieren vom Stipendienprogramm des Landkreises und erhalten monatlich 300 Euro (plus 50 Euro Studiengebühren-Zuschuss, soweit erforderlich).

Der Berufswunsch Mediziner führte sie zusammen: Neele Weiß, Jeyachandru Emanualyanus, Katharina Stange, Landrat Cord Bockhop, Wiebke Dettmer, Dr. Bernd Roshop, Gerd-Wilhelm Bunge, Eliza Dabrowska, Dr. Michael Höge, Dr. Bärbel Spittel und Dirk Wehrbein.

Dafür verpflichten sich die angehenden Mediziner, später im Landkreis Diepholz zu praktizieren.
Gestern stellte Landrat Cord Bockhop die sechs Studenten des Stipendiaten-Programms im Kreishaus Diepholz vor. Mit 29 Jahren der Älteste unter ihnen: Gerd-Wilhelm Bunge aus Wagenfeld, der quälend lange auf einen Studienplatz hatte warten müssen und nun im siebten Semester in Hannover studiert. Er hatte notgedrungen eine studienvorbereitende Ausbildung begonnen, während sich der 24-jährige Jeyachandru Emanualyanus aus Syke für ein vorbereitendes Studium im Bereich der Bio-Wissenschaften entschieden hatte. Jetzt studiert er im fünften Semester in Hannover.
Außerdem unterstützt der Landkreis vier junge Studentinnen mit einem Stipendium, die eines gemeinsam haben: Ihr Studium begann am 1. Oktober. Eliza Dabrowska (24 Jahre) studiert in Hamburg und hat über ihren Freund einen engen Bezug zum Landkreis Diepholz. Sie kann sich gut vorstellen, hier später als Medizinerin zu arbeiten – durchaus in der Chirurgie. Katharina Stange (19) aus Syke hat in Hannover einen Studienplatz bekommen, Neele Weiß (19) aus Syke in Würzburg und Wiebke Dettmer (18) aus Twistringen in Halle an der Saale.

Alle Stipendiaten haben einen engen Bezug zu ihrem Lebensraum, zu ihrer Heimat, stellten sie im Gespräch klar. Deshalb sah sich Landrat Cord Bockhop in seiner Einschätzung bestätigt: „Persönliche Beziehungen sind viel wichtiger als eine Handvoll Geld, die man später obendrauf packt.“
Die Gesprächsrunde zeigte aber auch, wie quälend lang die Wartezeiten auf ein Medizinstudium sein können – wie bei Gerd-Wilhelm Bunge, der sechs Jahre auf der Warteliste stand. Für Landrat Cord Bockhop „ein Übel, mit dem sich die große Politik noch einmal beschäftigen müsste“. Dass dringend Handlungsbedarf besteht, hatte der Kreistag in einer einmütig verabschiedeten Resolution bereits deutlich gemacht.

Der Landrat wies außerdem darauf hin, dass die ersten Stipendiaten frühestens in drei oder fünf Jahren als Ärzte zur Verfügung stehen werden. Zur Seite stehen ihnen schon jetzt fünf Mentoren: Der Internist Dr. Bernd Roshop aus Barnstorf, der Chefarzt der Inneren und Kardiologie an der Klinik Diepholz, Dr. Michael Höge, sowie sein Kollege in der Klinik Sulingen, der Rheumatologe Dr. Sven Dubbert – außerdem die Allgemeinmediziner Dr. Bärbel Spittel aus Barnstorf und Dirk Wehrbein aus Lemförde. „Wir wären damals froh gewesen, solche Unterstützung gehabt so haben“, blickte er auf das Programm des Landkreises.

Insgesamt 16 junge Menschen, so Gesundheitskoordinator Stefan Hempe, hatten sich um ein Stipendium beworben. Wie viele junge Frauen und Männer aus dem Landkreis Diepholz ohne Stipendium Medizin studieren, das sei nicht zu sagen. Einen bundesweiten Überblick gebe es nicht – wohl aber die Möglichkeit, sich selbst beim Landkreis zu melden. Das gelte für alle Medizinstudenten aus dem Landkreis, die Interesse an Fortbildungsveranstaltungen, an der Vermittlung eines Praktikumsplatzes oder an einem Stipendium hätten. Interessierte können sich per E-Mail melden: stefan.hempe@diepholz.de

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