Erste Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung werden umgesetzt.
Die SPD der Samtgemeinde Rehden setzte sich für eine "Blitzeranlage" an der B214 in Wetschen ein sowie für Gewindigkeitsbegrenzungen auf 70 Std.-Km statt 100 Std-Km.
Erste Anfänge sind gemacht....
... und mit weiteren Ergebnissen gingen die Anwesenden (Vertreter der Fraktionen, Bürgerinitiative, Bürgermeister...) im Februar aus dem großen Saal des Rathauses Rehden auseinander. „Mit dem Ergebnis können wir ....
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Antrag auf verkehrslenkende Maßnahmen

...letztendlich nicht zufrieden sein. Aber es war schon wichtig, dass Vertreter der Straßenbehörden hier waren und ein Antrag auf verkehrslenkende Maßnahmen überreicht wurde“, meinte Samtgemeindebürgermeister Hartmut Bloch. Was den Lärmschutz anbetreffe, müsse jetzt jeder selbst für sich entscheiden, was er unternehmen wolle.
Die Bürgerinitiative stellt den Antrag, verkehrslenkende Maßnahmen durchzuführen, „um den Schwerlastverkehr auf der Bundesstraße 214 im Landkreis Diepholz, speziell aus den Gemeinden Rehden und Wetschen, herauszuleiten, insbesondere durch die Anordnung eines Durchfahrverbots für Transit-Lkw“.
Rund zwei Stunden sachlicher Diskussion mit unterschiedlichsten Vorschlägen lagen hinter den Teilnehmern, als Hartmut Bloch sein Resümee zog. Bloch hatte auch in die Thematik eingeführt. „Es soll hier heute nicht um die Umgehung der B 214 gehen, da diese bereits beim Land in der Liste der Projektvorschläge für 2015 enthalten ist, sondern um die Frage nach Alternativen. Wie können wir die Belastung des Lkw-Verkehrs reduzieren?“ Rund 2 000 Lastkraftwagen, die täglich durch Rehden und Wetschen donnerten, für gesundheitliche Beeinträchtigungen und Sicherheitsprobleme sorgten, seien den Anliegern nicht länger zumutbar, betonte Bloch.
Verena Wieling von der Bürgerinitiative begrüßte, „dass wir an einem Tisch sitzen“. „Wir wollen effektive Maßnahmen und nicht noch mal 15 Jahre warten, bis sich was tut“, sagte sie, nachdem sie darauf hingewiesen hatte, dass sich seit der Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2005 acht Jahre nichts getan habe.
„Es hat seit 2005 eine drastische Steigerung des Lkw-Verkehrs gegeben. Es wird kein Zurück mehr geben. Ich sehe im Moment keine Möglichkeit, ihn zu reduzieren“, gab sich Anlieger Klaus Schilling wenig optimistisch.

Zur Sache hier ein Auszug eines themenbezogenen Berichts:
Problem der Landkreise Nienburg und Diepholz sei, dass hier autobahnfreie Zone sei, meinte Dietmar Thomsik, Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Nienburg. Es gebe hier Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Eine Bundesstraße habe die Aufgabe, den allgemeinen Verkehr ungehindert von A nach B gelangen zu lassen. Schilder an Autobahnen, die den freien Bewegungsdrang abwürgten, seien deshalb nicht erlaubt. Unzulässig sei auch die Ableitung des Verkehrs über Landstraßen. Diese hätten nicht die Qualität einer Bundesstraße, dies betreffe zum Beispiel die Breite und auch den Unterbau. Da fehle dann letztendlich die Verkehrssicherheit. Heino Mackenstedt hatte zum Beispiel eine solche Ablenkung bei der B 239 aus südlicher Richtung bereits ab Wagenfeld über die L 345 (Burlager Straße) ins Spiel gebracht.
Eine Maut kommt ebenfalls nicht infrage. Eine solche gilt nur auf Autobahnen und vierspurigen Bundesstraßen.
Verkehrsregelnde Maßnahmen seien ein „heißes Thema“, meinte Wolfgang Nogga, Fachdienstleiter beim Straßenverkehrsamt des Kreises, in dessen Zuständigkeitsbereich diese Maßnahmen fallen. „Dabei müssen wir uns im Widmungszweck einer Straße bewegen“, fügte er hinzu. In Rehden und Wetschen seien wiederholt Verkehrsschauen durchgeführt worden. Sie hätten keine Handhabe für verkehrsbeschränkende Maßnahmen gebracht. „Dafür muss eine besondere Gefahrenlage vorherrschen. Die ist aber hier nicht zu begründen“, fügte sein Kollege Volker Töllner hinzu.
In Rehden und Wetschen gebe es bereits weniger Unfälle, „weil wir Gefahrenpunkte herausgenommen haben“, sagte Nogga.
Die Aufnahme des Projektes Ortsumgehung Rehden-Wetschen in den Bundesverkehrswegeplan 2015 sei mit der Begründung gestellt worden, die Sicherheit in den Ortsdurchfahrten zu erhöhen. Deshalb sei die Aussage der Landkreisvertreter, dass für die alternativen Maßnahmen die Straße schon zu sicher sei, für alle schwer nachzuvollziehbar, meinte Dirk Wehrbein.
Doris Hülsmann plädierte für mehr Überwachung. Hier werde bereits einiges gemacht, es werde regelmäßig kontrolliert, entgegnete Nogga. Über die Installation eines stationären Blitzers entscheide der Kreistag. Bislang sei Credo, einen solchen nur an Gefahrenpunkten aufzustellen.
Volker Töllner warnte davor, wie in Südtirol vor der Ortschaft Ampeln aufzustellen, die auf „Rot“ schalten, wenn ein Verkehrsteilnehmer zu schnell ist. „Der Lärm beim Anfahren ist enorm hoch“, sagte er. Den Vorschlag hatte Günter Dalley ins Spiel gebracht.
Einig waren sich alle Anwesenden darin, dass der Lkw-Verkehr weiter steigen wird, da er überall zunehme. Eine Entlastung der Anlieger sieht Dietmar Thomsik derzeit nur in der Lärmsanierung. Jeder Betroffene kann einen Antrag bei seiner Behörde stellen. Die Förderung, zum Beispiel für schalldichte Fenster, liege bei 70 Prozent. Vorausgesetzt, es stehen Geldmittel zur Verfügung.
„In Wetschen wären an einigen Stellen Lärmschutzwände sinnvoll“, meinte Dieter Koch. Im Prinzip möglich, müssten laut Thomsik aber von der Gemeinde bezahlt werden. Kochs Resümee aus der Diskussion: „Wir brauchen eine andere Verkehrspolitik, letztendlich ist doch alles Politik.“ hwb