Besonders begrüßte SPD-Vorsitzender und Kreistagsabgeordneter Ingo Estermann seinen Kreistagskollegen Dirk Wehrbein (Wetschen/Lemförde), der in seiner Eigenschaft als neuer stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kliniken im Landkreis Diepholz teilnahm. Gemeinsam wollte man auf die Entwicklungen eingehen, die sich aus dem Ausscheiden der Alexianer aus den Klinikverband ergeben und den Verlauf der Entwicklung der letzten Jahre Revue passieren lassen.

Vor allem ging es Wehrbein und Estermann aber auch darum, die Erwartungen und Themen der Menschen aufzunehmen. Komplettiert wurde die Runde durch den CDU-Kreistagsabgeordneten Lothar Plumhoff, der ebenfalls im Aufsichtsrat sitzt und an der Veranstaltung als Gast teilnahm. Und Betriebsratsvorsitzender Harald Schardelmann. Dieser bekleidet die bisher nicht vorhandene, nun aber geschaffene Vertretung des Betriebsrats im Aufsichtsrat. Dieses war ein für die SPD besonders wichtiges Zeichen bei der Neukonstituierung, da Zukunft nur gemeinsam mit den Mitarbeitern gestaltet werden könne. Dirk Wehrbein war es deshalb auch wichtig in diesem Zusammenhang ein „neukonfiguriertes Wir“ in den Mittelpunkt seiner Ausführungen zu stellen. Es gelte die Kliniken in eine gute Zukunft zu führen. Nun seien faktisch alle Mitbürgerinnen und Mitbürger des Landkreises, durch ihre gewählten Vertretungen, wieder alleiniger Gesellschafter und tragen damit für die Häuser und deren 1400 Mitarbeitern eine besondere und ganz andere Verantwortung als vorher. Eine Situation, an die sich erst wieder ‚gewöhnt’ werden müsse. Den Zuhörern war in ihren Beiträgen wichtig, dass die Kliniken auch weiterhin auf eine verlässliche Unterstützung durch die öffentliche Hand zählen können. Dirk Wehrbein und Ingo Estermann machten sich in ihren Statements das Anliegen zu eigen, sich durch die Abschaffung der betriebseigenen Beschäftigungsunterfirma Levare GmbH, für einheitliche Tarifstrukturen auf TVöD Niveau im neuen Verbund einzusetzen. Weitere Anliegen waren Investitionen in den Diepholzer Standorten, womit vor allem Optimierungen bei W-LAN- und Sanitäreinrichtungen in den Zimmern seitens der Zuhörer gemeint waren.

Klar wurde aber auch, dass die wesentlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser im ländlichen Raum in Berlin entschieden werden. „Das DRG Abrechnungssystem [Anm.: ab 2003] insbesondere für Häuser der Grund-und Regelversorgung, an 24h täglich, an 7Tagen in 52Wochen jährlich, zumal im ländlichen Bereich, nur scheitern konnte. Ein Modell was in vielleicht im Outback Australiens funktionierte, macht in Deutschland keinen Sinn, weil es die völlig falschen Akzente setzt“, so Dirk Wehrbein. „aber damit müssen wir nun leben und umgehen...!“ Für die gastgebenden Diepholzer Sozialdemokraten ist das allemal ein Anlass, bestimmte politische Forderungen aus der Region, in diesem Sinne, in den Bund zu formulieren.

Situation und Zukunft der Krankenhäuser
Situation und Zukunft der Krankenhäuser