Der Antrag der Kreistagsfraktion „Die Linke“ hinsichtlich der kostenfreien Beförderung von Schülern und Azubis im ÖPNV ist natürlich richtig. Greift aber da zu kurz, wo es diesen ÖPNV gar nicht gibt.

Zunächst muss erst einmal landkreisweit ein regelhafter, über den gesamten Tag funktionstüchtiger ÖPNV hergestellt werden.

Es muss bei der Gestaltung von ÖPNV-Strukturen immer vom großen, zentrennahen Regionen, mit Bahnanschluss hin zu den abseits gelegenen Gemeinden, lediglich mit Busanschluss gedacht werden. Regionsentwicklung orientiert sich dabei auch nicht an politischen Gemeindegrenzen, sondern darüber hinaus.

Süd-westlich einer Linie Twistringen - Nienburg besteht keine Bahnanbindung mit einer Mehrfach-Stundentaktung zu den Oberzentren Bremen, Hannover, Osnabrück. Auch die westlichen angrenzenden Landkreise sind nicht in diesem Sinne an die Bundesbahnhauptstrecke Bremen-Ruhrgebiet angebunden.

Derzeit bietet sich mit den einzurichtenden Landesbuslinien eine gute Gelegenheit dazu, dieses in der Grundstruktur erstmals nachhaltig nachzujustieren.

Das Gerüst dieser Landesbuslinien auf den großen Bundes- und manchen Landesstraßen, stellt, ähnlich wie bei der geplanten Trassenführung unserer landkreisweiten Internetanbindung, das Grundgerüst (dort Backbone genannt), von dem dann eine sinnführende Verzweigung in die einzelnen Gemeinden abgeleitet werden kann.

Um dieses zu erreichen, ist aber jetzt das Handeln angezeigt. Derzeit sind die Förderkulissen für diesen Zweck angelegt.

Dabei ist es wichtig, von einer allzu dogmatischen und überholten Vorstellung abzurücken, dass der Schülerverkehr die Basis unseres ÖPNV darstellt. Es muss sich die Erkenntnis durchsetzen, dass der Schülerverkehr nur ein Teil des ÖPNV ist. ÖPNV endet nicht mit Schulende, mittags oder in den Schulferien. Er beginnt für die große Zahl möglicher Pendler bereits vor den Schülern und endet, je nach Betriebsschluss, abends deutlich später.

ÖPNV im ländlichen Regionen ist Wirtschaftsförderung, Arbeitsplatzschaffung und -sicherung sowie Sozialarbeit in einem.

Dass insbesondere Städte und Grossaumverbünde immer mehr zu Überlegungen übergehen, im Rahmen der allgemeinen Daseinsvorsorge sogar den ÖPNV tariffrei zu stellen, zeigt dieses eindrucksvoll. Ebenso die dann sehr deutlich ansteigenden Nutzungszahlen in diesen Bereichen.

So gesehen ist dann der Antrag der Linken sogar zu kurz gegriffen. Aber eben auch ein Anfang in die richtige Richtung.

Klare SPD-Rehden-Forderung und Fazit und für unsere Samtgemeinde Rehden:

  • Rascher Anschluss an die Landesbuslinie Diepholz-Sulingen (-Nienburg ) !
  • Schnell Verlängerung der Linienführung auch nach Vechta
  • Haltestellen in Wetschen, Rehden und Barver
  • Stundentaktung von 6 - 23 h !
  • Ohne Kompromisse !