In den vergangenen Wochen gab es teils heftige Reaktionen auf die anhaltende Weigerung des Autologistikers, Einsicht in die Umsetzung der Umweltschutzmaßnahmen auf dem streng gesicherten Betriebsgelände auf dem ehemaligen Rehdener Muna-Areal, zumindest Ratsmitgliedern zugänglich zu machen. Es sind und waren erhebliche Eingriffe in den Waldhaushalt im Rahmen des Betriebsausbaues und der dazu nötigen Änderungen des Flächennutzungsplans nötig geworden.

Diesem hatten die Räte seinerzeit u.a. nur unter dieser Zusage zugestimmt. Eine Situation, die, wiederum nun bei der SPD vor Ort auf zunehmende Ablehnung stieß.

Positiv konnte somit nun die ausgesprochene - wenn auch deutlich verspätete - Einladung von Samtgemeinderäten und Vertretern der Gemeinderäte Wetschen und Rehden bewertet werden. Eine SPD Delegation war selbstredend ebenfalls anwesend.

Nach einführenden Worten der Geschäftsleitung zum Betriebsgelände und der dortigen Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt, erfolgte eine ausführliche Maßnahmenbeschreibung der forstwirtschaftlichen Arbeiten durch den Geschäftsführer des Forstkontors Böckmann im ehemaligen Unteroffiziersheim.

Deutlich wurde, dass mit der rasanten Unternehmensentwicklung, welche sich natürlich positiv auch für die SG Rehden im Bezug auf Steuereinnahmen und Schaffung von ca.180 Arbeitsplätzen auswirkt, die naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen im Gebiet nicht Schritt halten konnten. Und dass sogar noch ein nicht unerheblicher Maßnahmenrückstand aus den eigentlich bereits abgeschossenen Maßnahmen Heidmoor 1 und 2 von ca. 23 Hektar besteht. So dass sich derzeit die Kompensationsmaßnahmen mit den dazugekommenen Gebieten 3 und 4, auf knapp über 80 Hektar erstrecken.

Und, dass dieses derzeit unter den kritischen Bedingungen von Trockenheit und Hitze bereits im 2 Sommer hintereinander ins Stocken gerät. Ambitioniert berichtete Forstwirt Böckmann so zwar von den bereits durchgeführten vorbereitenden Maßnahmen und den Aufforstungsmaßnahmen innerhalb und außerhalb des Geländes, bei denen in hochinteressanter Art und Weise aus dem vorhandenen niedrigbewerteten Kiefernbestandswald (>80% Anteil), ein höher zu bewertender Mischwald mit Habitatanteilen, Totgehölzerarealen, Nussbaumbeständen und gezielter Waldrandbildung etc. entwickelt werden soll. Z.B. sollen dazu ca. 250.000 Buchensetzlinge und andere Hölzer gepflanzt werden. Jedoch setzt dieses für den gezielten Anbau Witterungsbedingungen voraus, die das Anwachsen der Pflanzen auch gelingen lässt. Die an dieser Stelle aus dem Teilnehmerkreis nachgefragte Möglichkeiten der Bewässerung lassen sich wohl nicht realisieren.

Nach der Einführung erfolgte dann eine kurze Bustour über das Gelände. Hierbei wurde lediglich an die Grenze des Gebietes Heidmoor 3 und 4 gefahren. Beeindruckend sicher für den Autoliebhaber die schier nicht enden wollende Menge an Fahrzeugen aller Kategorien. Aufforstungsmaßnahmen konnten hingegen aus benannten Gründen nicht gezeigt werden. Fragen aus dem Teilnehmerkreis nach Entwässerung der versiegelten Flächen fanden keine abschließende Antwort.

Zurückgekehrt stellte die SPD-Delegation noch Fragen zur weiteren Entwicklung und insbesondere Arbeitnehmerfragen an die Geschäftsleitung. Sie betonte nochmals die Unzufriedenheit bezüglich der Park- und Arbeitsumstände der regelhaft in prekären Beschäftigungsverhältnissen stehenden LKW-Fahren der Zulieferer des Unternehmens. Hier sieht die SPD Rehden das Unternehmen unverändert in einer (i.S. humanitären) Mitverantwortung. Auf der Anlage selbst bietet das Unternehmen seinen betriebseigenen Fahrern, so wurde beschrieben, korrekte Bedingungen.

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Fazit:

Die Entwicklung eines Betriebes ist für die SPD Rehden aus Sicht der Arbeitsplatzschaffung und als Lokalpolitik der Steuereinnahmesicherheit ein regelhaft zu befürwortender Prozess. So hat sie dieses auch in der Vergangenheit immer begleitet. Aber : Natur- und Umweltschutzbedürfnisse sind nicht zuletzt durch die die Klimaentwicklungen und den nochmals verstärkten gesellschaftlichen Wandel hin zum diesem Thema in den vergangenen Monaten nicht mehr wegzudenken. Maßnahmen der Flächenreduktion und -versiegelung sind intensiv zu begleiten und ihr Ausgleich zu kontrollieren. Und dieses ist nicht in privatwirtschaftlicher Selbstverantwortung, sondern zunächst durch die dafür bestehenden staatlichen Einrichtungen unserer Verwaltung (FD für Umwelt, Gewerbeaufsicht, Bauverwaltung etc.) zu gewährleisten. Diese Selbstverständlichkeit ist von Vorhabensträgern ohne Umschweife zu akzeptieren (z.B. durch Zugänglichkeit zum Areal) und von vorgenannten Verantwortlichen durchzuführen und ggf. durchzusetzen! Hier setzt Kritik der SPD vor Ort an, die dieses nicht durchgehend in der Vergangenheit gewährleistet sieht. Dieses wurde unterm Strich auch bei diesem Besuch deutlich. Ebenso aber auch, wie das anscheinende Bemühen, der Beteiligten es zukünftig etwas besser zu machen. Transparenz muss bestehen!