Für den 77-jährigen Peter Würtz war es vorerst die letzte Ehrung. Gemeinsam mit dem SPD-Unterbezirksvorsitzenden Ingo Estermann aus Diepholz zeichnete der Rehdener SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ludger Bugla den in Hemsloh wohnenden früheren Bundes- und Europapolitiker am Donnerstagabend im Rahmen eines Adventsessen in den „Ratsstuben“ in Rehden für seine 60-jährige Treue zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands aus. Ehefrau Elke erhielt die Auszeichnung für ihre 50-jährige SPD-Zugehörigkeit.

Als persönliches Geschenk erhielten Peter und Elke Würtz Theater-Gutscheine für das Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach, das im Bremer Kriminal-Theater gezeigt wird. Henning Scherf, langjähriger politischer Weggeführte des Geehrten, spielt in dem Stück einen Richter.

Neben dem Ehepaar Würtz ehrten Bugla und Estermann noch eine Reihe weiterer langjähriger Mitglieder. Günther Weghöft trat ebenfalls vor 50 Jahren in die SPD ein, auf ihre jeweils 40-jährige SPD-Zugehörigkeit blicken Hermann Schmidt und Martin Köhler (beide Rehden) zurück, und die erste Ehren- und Dankesurkunde erhielten für ihre jeweils 25-jährige SPD-Treue Jürgen Meyer, Karin Kämper (Rehden), Ulrich Heßlau (Dickel) und Ralf Höfelmann (Wetschen).

Neben Urkunden und Präsenten gab es für die Geehrten auch lobende Dankesworte. Einerseits für ihre langjährige Zugehörigkeit zur Partei, aber auch für ihr teilweise jahrzehntelanges engagiertes kommunalpolitisches Wirken in den Räten ihrer Heimatgemeinden, im Samtgemeinderat und in den unterschiedlichsten Fachausschüssen.

Die langjährigen Mitglieder
das Foto zeigt von links: Peter Würtz, Ludger Bugla, Elke Würtz, sitzend Hermann Schmidt, Karin Kämper, Ingo Estermann und Ralf Höfelmann.

Weil Peter Würtz das prominenteste Mitglied im SPD-Ortsverein Rehden ist, fiel seine Laudatio etwas umfangreicher aus. Estermann skizzierte zunächst die berufliche und danach die politische Karriere des 1939 in Berlin geborenen Wahl-Hemslohers. Nach dreijähriger Maschinenschlosserlehre trat Würtz 1959 als Offiziersanwärter in die Luftwaffe der Bundeswehr ein. Aus dem aktiven Dienst schied er als Hauptmann aus. Beförderungen zum Major beziehungsweise Oberstleutnant der Reserve folgten 1971 und 1974.

Dem Deutschen Bundestag gehörte Würtz von 1969 bis 1990 an. Bis 1976 vertrat er im Parlkament den Wahlkreis Hoya, von 1980 bis 1983 den Wahlkreis Diepholz. In den übrigen Wahlperioden zog er über die niedersächsische Landesliste in den Bundestag ein. Würtz gehörte neben dem Ausschuss für Bildung und Wissenschaft auch dem Verteidigungs-, Haushalts- und Finanzausschuss an. Von 1977 bis 1979 vertrat der Geehrte deutsche Interessen im Europäischen Parlament.

Würtz ist seit 1990 Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse. Zudem wurde er für seine Verdienste mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. SPD-Ehrenurkunden besitzt er inzwischen vier – für seine 25-, 40-, 50- und 60-jährige Mitgliedschaft.

Bei der Begrüßung hatte es Ralf Höfelmann, Mandatsträger des Samtgemeinderates und stellvertretender Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Wetschen, als eine schöne Sache des Ortsvereins herausgestellt, immer in der Vorweihnachtszeit die kommunalpolitischen Ereignisse des Jahres im Rahmen eines gemeinsamen Essens Revue passieren zu lassen. Lobend erwähnte er die langjährigen Verdienste von Friedhelm Sander aus Rehden und Günter Dalley aus Wetschen, die bei den jüngsten Kommunalwahlen nicht wieder für ein kommunalpolitisches Mandat kandidiert hatten. Er zeigte Verständnis dafür, „dass ihr es im Rentenalter etwas ruhiger angehen lassen wollt“ und überreichte als äußeres Zeichen des Dankes „für eine allzeit fruchtbare Zusammenarbeit“ kleine Präsente.

Und Ludger Bugla freute sich, „dass vier neue Mitglieder den Weg in die SPD gefunden haben“: Edith und Thomas Siebel, Leonel Gaspar Dias und Matthias Huck. Der Vorsitzende nutzte das gesellige Beisammensein, um dem kommunalpolitische interessierten Quartett die Parteibücher zu überreichen. „Durch die Neueintritte ist die Mitgliederzahl auf 47 angestiegen“, freute sich Bugla.

Die Neumitglieder
Das Foto zeigt von links: Ludger Bugla,Thomas Siebel, Leonel Gaspar-Dias, Günter Dalley, Edith Siebel und Friedhelm Sander.